Mozart Flute Konzert C

Lenny von Math:
Idomatika im Bläserische Flötengerecht 

Das Oboe-Konzert C♯ D♭.

In Mozarts Konzertschaffen sind die Holzblasinstrumente verhältnismäßig wenig solistisch vertreten. Den 27 Klavierkonzerten, 6 Violin und 4 Hornkonzerten (die Doppelkonzerte nicht mitgerechnet) stehennur je 1 Konzert für Flöte, Oboe, Klarinette und Fagott gegenüber.

Konzert für Oboe Serie E: Wolfgang Amadeus Mozart Konzert für Flöte und Orchester Nr. 1 G-dur, KV 313 Konzert für Oboe und Orchester C-dur, KV 285 d (314).  

Die Oboe Flute

Das überrascht umso mehr, als gerade die Holzblasinstrumente während der letzten Jahrzehnte des 18. Jahrhunderts einen breiten Raumin der Konzertliteratur einnahmen.

Das Flötenkonzert in G-dur, 1777 in Mannheim entstanden, lehnt sich formal an die etwa gleichzeitigen Violinkonzerte und das Oboenkonzert an. Ein Vergleich beider Soloparts macht offenbar, wie Mozart die Idiomatik seiner Soloinstrumente zu wahren wußte. Nur ein Satz im mittel rohe,

Mozart – Requiem (with subtitles in 18 languages – English, Español, Português, Türkçe, 中文 ... )

Das Fehlen der mehrtaktigen Haltetöne im Flötenkonzert KV 313 läßt sich umgekehrt als wichtiges Indiz für die Priorität der Oboen fassung von KV 314 werten. Mozart mochte die Flöte, oder genauergesagt den Flötenton, nicht sonderlich. Er fühlte sich «gleich stuff» wenn er für ein Instrument schreiben mußte, das er «nicht leiden konnte»

Dennoch merkt man dem Konzert diese Aversion seines Schöpfers nicht an. Es ist ein charakteristischer Zug an Mozarts Genialität, daß er auch dort, wo er rein auftragsmäßig und fast widerwillig seine Arbeit verrichtete, wie im Falle dieses für den Holländer de Jean geschriebenen Flötenkonzerts, niemals sein künst-lerisches Niveau verließ. 

Mozart mochte nicht flüchtig arbeiten. «Hinschmieren» könnte ich freilich den ganzen Tag forts, gestander am 14. Februar 1778 seinem Vater, aber so eine Sache kommt in die Welt hinaus, und da will ich halt, daß ich mich nicht schämen darf, wenn mein Name drauf steht. Von diesem Verantwortungsbewußtsein ist das gesamte Werk Mozarts getragen.

Das dreisätzige Flötenkonzert KV 313 ist ein unkompliziertes Werk und von einer gleichbleibenden Fröhlichkeit durchdrungen. Selbstder langsame Mittelsatz fügt sich diesem Stimmungsgehalt ein. Mozart nutzt die quirlende Lebendigkeit der Flöte in allen Lagen aus: gebrochenes Akkordspiel, Stakkatofolgen auf gleichem Ton, Doppeloktav- und Tredezimensprünge (in Triolen), Sechzehntelskalen und.schnelles Laufwerk wechseln miteinander ab. 

Dennoch, vergleicht man die virtuosen Ansprüche Mozarts mit den Anforderungen bei J. S. Bach, so ist man überrascht, eher einen Rückschritt als einenFortschritt feststellen zu müssen. Mozart betont, ähnlich wie seine Zeitgenossen Viotti, Anton Stamitz, Hoffmeister, Kraus und Pleyel das kantable, nuancierte Spiel, weniger die technische Fertigkeit. Der «singende Ton» wie ihn C. Ph. E. Bach für das Klavier forderte, scheint hier in den Bereich des Blasinstrumentenspiels übertragen zu sein.

Für das begleitende Orchester verwendet Mozart 2 Oboen, 2 Hörner und Streichorchester, wobei er nach damaligem Usus das Violoncello mit den Kontrabässen colla parte führt. Bemerkenswert ist, daß die dreistimmigen Satzabschnitte (Soloflöte, 1. und 2. Violine) so gut wie ganz fehlen, während sie im Oboenkonzert sofort auffallen. Offen bar hielt Mozart den Flötenton für genügend tragfähig, um ihm den vierstimmigen Streicherklang unterlegen zu können. 

Mozarts Oboenkonzert galt lange Zeit für verschollen. Alfred Einstein wies anläßlich seiner Neubearbeitung des Köchel-Verzeichnisses darauf hin, daß sich für das Flötenkonzert KV 314 zwei unterschiedliche Partituren (C-dur, D-dur) sowie ein Stimmensatz der C-dur-Fassung erhalten hätten und kam aufgrund seines Quellen studiums zu der Überzeugung, daß es sich bei der C-dur-Fassung um das Original des Oboenkonzerts handelte. 

Seine Ergebnissewurden später durch Untersuchungen von 'Bernhard Paumgartner und Felix Schroeder bestätigt. Das Oboenkonzert, von Leopold Mozart zum ersten Male in einem Brief vom 15. Oktober 1777 erwähnt, dürfte im Sommer dieses Jahres entstanden sein, zwischen dem Dienstantritt des Oboisten Giuseppe Ferlendis am 1. April 1777 in Salzburg und Mozarts Abreise am 22. September.

 Mozart schrieb das Konzert eigens für diesen Oboisten, so wie es zu damaliger Zeit Brauch war, die Solokonzerte ganz auf die künstlerische Individualität der Instrumentalisten auszurichten. Ob Ferlendis, der nach Haydns Zeugnis nur ein mittelmäßiger Spieler war, das Konzert überhaupt jemals aufgeführt hat, ist unbekannt. 

Noch im Dezember desselben Jahres begegnete Mozart in Mannheim dem berühmten Oboisten Friedrich Ramm, demer eine Abschrift des Konzerts schenkte und der das Werk zu seinem Favoritstück machte, seinem »Cheval de bataille» wie sich Mozart ausdrückte.

Durch Vermittlung des Flötisten Johann Baptist Wendling erhielt Mozart den Auftrag, für einen reichen holländischen Liebhaber und Flötendilettanten de Jean um den Preis von 200 Gulden drei kleine Flötenkonzerte und einige Flötenquartette schreiben. 

Trotz seiner Abneigung gegen die Flöte nahm Mozart den Auftrag an, den er noch dem leidigen Klavierunterricht vorzog. Persönliche Bindungen die Sängerin Aloysia Weber, seine spätere Schwägerin, bewogen ihn, die geplante Paris-Reise zu verschieben und Aloysia auf eine kurze Konzertreise zu begleiten. 

Dadurch geriet Mozart mit der Komposition seiner Flötenwerke in zeitliche Bedrängnis. Zwar war inzwischen das G-dur-Konzert fertiggestellt, aber das zweite Konzert konnte er unmöglich fristgerecht abliefern. 

Um des versprochenen Honorars nicht verlustig zu gehen, entschloß sich Mozart in dieser schwierigen Situation, das Oboenkonzert in eine der Flöte passendere Lage zu transponieren (von C-dur nach D-dur) und bläserische Idiomatika flötengerecht umzuformen. 

De Jean erhielt die transponierte Fassung, das Original verblieb in Mozarts Besitz. Gelegentlich eines Auftrages des Esterhazyschen Oboisten Anton Meyer erinnerte sich Mozart dieser Partitur. Er begann zunächst für 'Meyer ein neues Konzert zu komponieren, von dem jedoch nur 61 Takte zustande kamen, und ließ, als die vom Vater geschicktePartitur des Ferlendis-Ramm-Konzertes eintraf, die angefangene Komposition liegen. 

Meyer erhielt einen kompletten Stimmensatz des Ferlendis-Konzerts, der sich 1920 im Archiv des Mozarteum wieder anfand. Die ursprüngliche Annahme, es handele sich hierbei um eine Umarbeitung des originalen Flötenkonzerts D-dur, erwies sich beinäherer Betrachtung als unrichtig. Die Textvarianten lassen keinen

Zweifel, daß der Oboenfassung die Priorität zukommt und wir es hier mit dem verschollenen Oboenkonzert Mozarts zu tun haben. Formal unterscheidet sich das Werk kaum von den gleichzeitigen Violinkonzerten, wie schon im Zusammenhang mit dem Flötenkonzert gesagt wurde. 

Daß sich jedoch diese beiden Bläserkonzerte, was ihre gedankliche Tiefe anbelangt, nicht mit den Violinkonzerten messen lassen, wie noch Hermann Abert 1924 in seiner Mozartbiographie meinte, wird man heute kaum noch bestätigen wollen. 

Gewiß, der melodische Duktus des Oboenkonzerts wirkt schlichter als bei den Violinkonzerten, aber es ist zu berücksichtigen, daß Mozart sein Konzert höchstwahrscheinlich noch für eine Oboe mit nur zwei Klappen schrieb, die in ihren spieltechnischen Möglichkeiten einer Violine von vornherein unterlegen war. 

Daß sich das Konzert überhaupt auf diesen technisch schlichten Instrumenten bewältigen ließ, bezeugt den hohen Leistungsstandard der damaligen Bläser. Auch der Orchestersatz, so unkompliziert er auf den ersten Blick erscheinen mag, verlangt hohes Können der Spieler.

In welchem Maße Mozart die Orchesterbegleitung der besonderen Klangqualität des Soloinstrumentes anpaßte, bezeugen die Triopartien unter Eliminierung der Baßregion, wofür wohl weniger französischer Einfluß, als vielmehr klangliche Rücksichten geltend gemacht werden müssen. 

Der nadelfeine, dünne Ton der Oboe, namentlich in der höheren Lage, verlangte eine durchsichtige, getupfte Begleitung. Gerade diese zurückhaltende Anwendung der Klangmittel, wofür auch der sparsame, lediglich akzentuierende Einsatz der Hörner spricht, läßt Mozarts Fähigkeit erkennen, sich ganz in die eigene Klangwelt der Oboe einzuleben und aus ihr heraus zu schöpfen. 

Der blockhafte Wechsel zwischen Solo- und Tuttipartien, wie er im barocken Concerto grosso kultiviert wurde, läßt sich in Mozarts Oboenkonzert noch spüren. Letztlich ist aber auch in diesem gestuften dynamischen Ablauf nur ein Merkmal für den klangökonomischen Sinn des jungen Meisters zu sehen. 

Das Orchester erfüllt überwiegend nur begleitende Aufgaben, aber es ist ein eigener Genuß zu hören, wie Mozart ihm trotz der gezogenen Grenzen nichts von seinem individuellen Leben raubt.


🎹 HEINZ BECKER
 Aquarell von Karl Brülleman
📸 Beethoven Haus Bonn

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